Eine von vielen Sensationen waren definitiv die Brüder Capogrosso aus Argentinien. Diese setzten sich im Pool-Game gegen die Katarer, Cherif/Ahmed, und im Achtelfinale gegen die heimischen Favoriten Evandro/Arthur mit herausragender Leistung erfolgreich durch. Nach einem knappen 2:1-Sieg gegen die Norweger Mol H./Berntsen konnten sich Capogrosso N./Capogrosso T. sogar in ihr erstes Semifinale bei einem Elite16 vorkämpfen, wo sie erneut auf Cherif/Ahmed trafen. Dort konnten die Brüder jedoch nicht an ihre Leistung vom Vortag anknüpfen und mussten sich schließlich mit 2:0 (21-10, 21-13) geschlagen geben.
Währenddessen lieferten sich die Beach Volley Vikings und die schwedischen Olympia-Sieger einen wahren nordischen Beach-Krimi, um sich ein Ticket für den Finaleinzug zu sichern. Nach zwei ausgeglichen ersten Sätzen, konnten jedoch Mol/Sørum dank souveränem Sideout und Mols außergewöhnlicher Blockleistung das Semifinale mit 2:1 (22-20, 18-21, 15-10) für sich entscheiden.
Somit trafen im Spiel um Platz drei die Außenseiter Capogrosso N./Capogrosso T. auf die schwedische Nummer zwei der Welt, Åhman/Hellvig. Auch hier überraschten die Brüder erneut und sicherten sich den ersten Satzgewinn mit 21-19. Nach einer längeren Turnierpause seit Olympia griffen Åhman/Hellvig jedoch auf ihre gewohnt souveräne Leistung zurück und drehten das Spiel mit einem Punktestand von 21-19, 18-21, 11-15. Somit sichern sich zum ersten Mal in ihrer Karriere seit Malediven 2022 eine Bronzemedaille statt Gold oder Silber.
Das Finale zwischen Mol/Sørum und Cherif/Ahmed bot ein Beach-Spektakel der Extraklasse. Nach ihrem letzten Duell bei Olympia 2024, bei dem sich die Norweger Bronze sicherten, versprach auch dieses Aufeinandertreffen Gänsehaut pur. Der erste Satz verlief bis zum 16:18 aus norwegischer Sicht ausgeglichen, doch die Katarer starteten nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung eine beeindruckende Aufholjagd. Mit der Unterstützung der brasilianischen Fans bewiesen Cherif/Ahmed Nervenstärke und holten den Satz mit 27:25. Im zweiten Durchgang mussten sie sich jedoch nach einem Servicefehler beim Satzball mit 17:21 geschlagen geben. Der entscheidende dritte Satz war nichts für schwache Nerven: Ein umstrittener Netzball führte zu einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen, doch am Ende triumphierten die Beach Volley Vikings mit 19:17 und holten sich nach Hamburg erneut Gold. Cherif/Ahmed freuten sich über ihre erste Silbermedaille der Saison.
Während sich Österreichs Herren-Teams bereits in der Qualifikation geschlagen geben mussten, konnten die Klinger-Schwestern direkt im Damen-Hauptbewerb starten. Ihren ersten Sieg verzeichneten die Österreicherinnen gegen das fest etablierte Team Taiana Lima/Talita, die sich schlussendlich sogar bis ins Finale vorkämpften. Im Achtelfinale mussten sich Klinger/Klinger jedoch gegen die zweiten Finalistinnen, Thamela/Victoria, knapp geschlagen geben. Nach einem klaren ersten Satzverlust, konnten die Klingers trotzdem die Nerven behalten und den Satz auf 21-19 drehen. Der dritte Satz wurde anfangs aufgrund eines Bienenstichs in die Hand von Dorina Klinger mit einem Medical Timeout unterbrochen und ging schließlich an die Brasilianerinnen Thamela/Victoria. Trotz allem beendeten die Schwestern ihr drittes Elite16 mit einem souveränen neunten Platz.
Nachdem beide US-Teams, Hildreth/Van Gunst und Kraft/Denaburg, in den Semifinali den dominanten Brasilianerinnen unterlagen, kam es bei den Finalspielen der Damen zu einem hart umkämpften internen Duell der USA um Bronze und einem brasilianischen Kräftemessen um Gold zwischen Thamela/Victoria und Taiana Lima/Talita. Im Kampf um Bronze setzten sich Hildreth/Van Gunst klar mit 2:0 (21:18, 21:14) gegen Kraft/Denaburg durch. Dieser Sieg war besonders beeindruckend, da sich Hildreth/Van Gunst zuvor erst durch die Qualifikation kämpfen mussten und nun ihre erste Elite16-Medaille feiern konnten.
Mit den brasilianischen Fans im Rücken bot der Center Court die perfekte Kulisse für den ultimativen Beach-Showdown, bei dem das Finale der Damen unter dem Motto „neue Partnerschaften vs. etablierte Größen“ stand. Obwohl es erst das dritte gemeinsame Turnier von Thamela/Victoria war, beeindruckten sie erneut mit ihrem Können und sicherten sich einen souveränen 2:0-Sieg (21:14, 21:14) gegen die routinierten Taiana Lima/Talita.