Als fest etabliertes Beach-Duo kämpften auf Seiten der Queens unter anderem Kraft/Cannon, die sich sowohl beim A1 Beach Pro Vienna als auch beim Elite16 in Gstaad einen Podestplatz sichern konnten. Eine spannende Konstellation bot zudem das erfahrene Duo Ludwig/Ágatha. Zwar gab Laura Ludwig bei den Deutschen Meisterschaften vor heimischem Publikum ihr Karriereende bekannt, doch ließ sie sich einen potenziellen Sieg in Miami und das Zusammenspiel mit ihrer Interimspartnerin Ágatha nicht entgehen. Nachdem Ludwig bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio gegen eben jene Ágatha Bednarczuk und deren damalige Partnerin Barbara Seixas Gold geholt hatte, versprach die Umstellung von Gegnerinnen zu Partnerinnen eine spannende Dynamik.
Ähnlich stark besetzt war auch das Herrenfeld mit Top-Teams wie Meeuwsen/De Groot, Schalk/Lucena und den Bello-Brüdern. Auch die frisch gekrönten „Kings of the Court“ aus Utrecht, Dressler/Huerta, ließen es sich nicht nehmen, die anderen Teams unter Druck zu setzen, um ihre Krone zu verteidigen.
Zusätzliche Spannung garantierte das bekannte Spielformat von „Queen & King of the Court“, bei dem ein Match aus drei Runden zu jeweils 15 Minuten besteht. Fünf Teams spielen gleichzeitig auf der Challenger-Seite beziehungsweise der Queen/King-Seite, wobei Teams nur auf letzterer Feldseite Punkte sammeln können. Nach jeder Runde wird das Team mit den wenigsten Punkten eliminiert, während die anderen Teams die Chance auf den Aufstieg haben.
Bei den Damen traten im Semifinale A Beach-Profis wie Barbara/Stochlová, Ludwig/Ágatha und Hildreth/Loreen gegeneinander an. Zwar mussten Ludwig/Ágatha bereits in der ersten Runde ausscheiden, doch konnte sich Laura Ludwig mit fünf Service-Punkten zur „Golden Server“ des Turniers küren. Zu guter Letzt sicherten sich Hildreth/Loreen dank ihrer soliden Leistung über alle drei Runden hinweg direkt einen Platz im Finale.
Das Semifinale B hingegen war ein einziges Kräftemessen, bei dem Kraft/Cannon ihrer Favoritinnenrolle absolut gerecht wurden und mit sieben Punkten Vorsprung vor Álvarez/Moreno ins Finale einzogen. Mithilfe der Play-offs und des Semifinals C konnten sich aber auch die Spanierinnen sowie Barbara/Stochlová und Whitmarsh/Newberry noch Plätze für das große Finale sichern.
Das Finale begann mit einer sehr ausgeglichenen ersten Runde unter den ersten vier von fünf Teams, wobei Hildreth/Loreen sich zwei Runden lang mit jeweils zwei Punkten Vorsprung von ihren Gegnerinnen absetzen konnten. Überraschend kam dann die dritte Runde, in der Hildreth/Loreen nicht ins Spiel finden konnten, während Kraft/Cannon dies zu ihrem Vorteil nutzten und mit einem Endstand von 15 Punkten vor heimischem Publikum und ausgelassener Stimmung den Titel „Queens of the Court“ nach Hause holten.
Ähnlich spannend verliefen die Spiele bei den Herren. Obwohl Meeuwsen/De Groot im Semifinale A leichte Startschwierigkeiten hatten und in der ersten Runde mit nur fünf Punkten auf Platz vier landeten, zeigten sie in den beiden folgenden Runden als Gruppensieger, warum sie sich den Einzug ins Finale mehr als verdient hatten. Huerta/Dressler konnten hingegen leider nicht an ihre Leistung aus Utrecht anknüpfen und schieden in der zweiten Runde mit vier Punkten aus.
Während das Semifinale A relativ klar ausfiel, entwickelte sich das Semifinale B zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den fünf Top-Teams. In Runde drei sicherte sich schließlich das Duo Sengers/Brewster mit einem Punkt Vorsprung vor Schalk/Lucena direkt das Finalticket, während Schalk/Lucena und Smith/Webber ins Semifinale C geschickt wurden, um ein letztes Mal um den Einzug ins Finale zu kämpfen.
In einem Play-off und dem Semifinale C kristallisierten sich schließlich fünf Finalisten heraus, die am Sonntag in einer Night-Session vor lautstarker Kulisse um den Titel „King of the Court“ kämpften. Nach Runde 1 und Runde 2 mussten sich zuerst die Bello-Brüder und später Schalk/Lucena jeweils mit nur zwei Punkten verabschieden und überließen Runde 3 Meeuwsen/De Groot, Smith/Webber und Sengers/Brewster. Nach einem 15-minütigen Schlagabtausch auf Augenhöhe konnten sich Meeuwsen/De Groot am Ende mit 9 Punkten von ihren Gegnern absetzen und krönten sich somit verdient zu den „Kings of the Court“ in Miami. Dieser Sieg markierte gleichzeitig das krönende Ende der Beachvolleyball-Karriere von Robert Meeuwsen und verdeutlichte erneut seine unglaubliche Leidenschaft für den Sport, die viele Fans und Spieler*innen weltweit inspiriert.