Das King of the Court-Format unterscheidet sich stark von den üblichen Beachvolleyballregeln. Hier stehen sich gleich fünf Teams in einer Art „Rundlauf“ gegenüber. Im Gegensatz zu einem normalen Beachvolleyballspiel, wird hier nicht bis zum Ende des Satzes gespielt, sondern in 15-minütigen Sessions. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt, während das Team mit den wenigsten ausscheidet. Punkte können nur auf der Königsseite gesammelt werden. Wenn ein Ballwechsel beendet ist, rückt ein wartendes Team auf die Herausfordererseite. Ein Match besteht aus drei Sessions, und von den fünf Teams erreichen nur drei das Finale.
In Utrecht bildeten die Spieler*innen Teams mit Partner*innen aus anderen Ländern, was zu einzigartigen Teamkonstellationen führte, die das Publikum begeisterten. Normalerweise treten die Spieler*innen mit Partner*innen derselben Nationalität an – hier war das anders. Ein besonderes Highlight für die Fans war es, den norwegischen Blockgiganten Anders Mol zusammen mit Mr. Skyball, Adrian Carambula spielen zu sehen. Ebenso brachten Laura Ludwig und Katja Stam mit ihrer starken Leistung das Stadion zum Toben.
Bei den Männern bot das Finale ein wahres Spektakel. Mol/Carambula legten einen fulminanten Start hin und dominierten die erste Runde. Doch dann nahm das Schicksal eine unerwartete Wendung: Brouwer/Tocs mussten als Erste das Feld räumen, gefolgt von Boermans/Samoilovs, was das Ende der niederländischen Träume auf einen Heimsieg bedeutete. Alles lief auf ein Duell zwischen dem Duo Mol/Carambula und dem überraschend starken Team Huerta/Dressler hinaus.
In einem packenden Finale fanden Huerta und Dressler ihren Rhythmus und setzten sich mit einer beeindruckenden Leistung gegen die Favoriten durch. Als sie schließlich den letzten Punkt erzielten und sich zu „Kings of the Court“ krönten, konnte sie keiner mehr bremsen. Für Dressler ging ein Traum in Erfüllung – und das vor internationaler Kulisse. Auch für Tim Berger und seinem schwedischen Teamspieler, Jacob Nilsson, war der sechste Platz ein hervorragendes Ergebnis, trotz Semifinal-Aus.
Auch bei den Frauen kam es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen, das kaum spannender hätte sein können. In der ersten Runde kämpfte das niederländisch-norwegische Duo Van Driel/Olimstad um den Einzug ins Finale, scheiterte jedoch hauchdünn an Stam/Ludwig. Die Spannung stieg mit jeder Runde, und als die Finalteams gegeneinander antraten, schien alles möglich. Schoon/Álvarez dominierten anfangs das Spiel, doch das Comeback von Stam/Ludwig ließ die Zuschauer*innen von den Sitzen springen. Sekunden vor Schluss überholten sie ihre Konkurrentinnen und sicherten sich den Titel „Queens of the Court Utrecht 2024“. Der Jubel im Stadion war überwältigend, insbesondere für Ludwig, die gerade eine Woche davor sich bei ihren heimischen Fans verabschiedet hat.