Ana Patricia und Duda beendeten damit eine 28-jährige Phase ohne Goldmedaille. Seit dem Debüt der Sportart bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta hatte kein brasilianisches Frauenduo mehr olympisches Gold geholt. Obwohl das brasilianische Team im ersten Satz zunächst mit sechs Punkten zurücklag, steigerten sie ihre Leistung enorm. Der zweite Satz wurde zwar von den Kanadierinnen dominiert, doch im entscheidenden dritten Satz zeigten die 26-jährigen Brasilianerinnen ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Zudem sorgte im Finale ein kurzer emotionaler Moment für Aufregung, als Kanadas Nummer eins, Melissa Humana-Paredes, bei einem Spielstand von 7:11 einen Schmetterball deutlich verzogen hat und anschließend über ihre Gegenspielerin Ana Patricia hinweg gestikulierte. Ihre Familie saß hinter dem brasilianischen Duo, wodurch es zu einem Missverständnis kam, und die Brasilianerinnen glaubten, Humana-Paredes würde sie provozieren. Nach einem hitzigen Wortgefecht am Netz beruhigte der DJ mit John Lennons "Imagine" die Situation.
Das Finale verlief danach ohne weitere Zwischenfälle und die Weltranglistenersten aus Brasilien sicherten sich letztendlich olympisches Gold. Nach dem Spiel herrschte wieder Harmonie und die Spielerinnen umarmten sich. Daumen nach oben für die musikalische Glanzleistung des DJs.
Im Spiel um Platz drei konnten die Schweizerinnen Tanja Hüberli und Nina Brunner jubeln, als sie das australische Duo Mariafe Artacho del Solar und Taliqua Clancy mit einem klaren 2:0 (21:17, 21:15) schlugen. Nach dem dramatisch verlorenen Halbfinale gegen die Kanadierinnen Melissa Humana-Paredes und Brandie Wilkerson zeigten Hüberli und Brunner im kleinen Finale am Fuße des Eiffelturms eine beeindruckende mentale Stärke. Vom ersten Punkt an dominierten sie das Spiel und setzten ihre australischen Gegnerinnen immer wieder unter Druck.
Hüberli und Brunner sind damit das dritte Schweizer Beachvolleyball-Duo, das bei Olympischen Spielen eine Medaille gewinnt. Dieses Kunststück gelang 2004 in Athen Patrick Heuscher und Stefan Kobel, und 2021 in Tokio standen Joana Mäder (damals Joana Heidrich) und Anouk Vergé-Dépré auf dem olympischen Podest. Alle drei Schweizer Teams gewannen jeweils Bronze.