Die Geschichte des Beachvolleyball-Sports

 

Spätestens seit den 90er Jahren, in denen Beachvolleyball olympisch wurde, besteht ein immenser Hype um die junge Sportart, die heutzutage zu den aufstrebendsten der Welt zählt.

Wir sind stolz seit 2015 selber Teil dieser Erfolgsstory zu sein und die Welt mit spektakulärer Beachvolleyball-Action, einmaligen Standorten, und atemberaubenden Fotoshootings live und über unsere digitalen Kanäle Gänsehautmomente für Beach Stars und Fans bereichern zu können.

WIE ALLES BEGANN

1915 spielte George David Center  mit seinen Freunden erstmals Volleyball auf Sand. Er baute am Waikiki Beach auf Hawaii ein Netz auf und ermutigte seine Kollegen, ein Spiel mit Sechs-gegen-Sechs zu spielen. Sieben Jahre später wurde der Santa Monica Beach Club gegründet und 1927 folgten weitere fünf Clubs in Kalifornien. Somit kann man Südkalifornien zum Ursprungsort des Beachvolleyballs erklären.

 

BEACHVOLLEYBALL FINDET DEN WEG NACH EUROPA

1927 erreichte der neue Sport die "alte Welt". Nudisten aus einem Pariser Vorort fungierten als Pioniere und Beachvolleyball wurde zunächst in einer Kolonie in Frankonville gespielt. In den 1930er Jahren waren die ersten Beachvolleyball-Spiele in Prag, Riga und Sofia zu beobachten.

 

DIE ERSTEN TURNIERE

1947 wurde das erste Turnier organisiert. Ein Jahr später, 1948, erhielt der Gewinner sein erstes "Trophäengeld" - ein Sixpack Pepsi.

In den frühen 1950er Jahren entstand dann die erste, aus fünf Einzelturnieren bestehende, Turnierreihe. Die Verbindung zwischen Sport, Unterhaltung, Sexappeal und dem sich abzeichnenden Marketingtrend wurde immer stärker -  die "Beachmania" war geboren.

 

DIE 60ER UND 70ER JAHRE — SEX, DROGEN UND VORSCHRIFTEN

Die immer zahlreichender werdenden Beachvolleyball-Events entwickelten sich schnell zu riesigen Partys. Obwohl sie darauf abzielte, den Spaßfaktor zu erhalten, veröffentlichte die California Beach Volleyball Association 1965 bald ihre ersten Vorschriften. Diese Standardisierung der Regeln und des Set-Ups war erforderlich, um die Qualität der wachsenden Anzahl von Turnieren zu gewährleisten.

1974 fand das erste gesponserte Turnier statt. Die Winston Company investierte USD 1.500, mit denen das Preisgeld eines Turniers in San Diego bestritten wurde.

Die Olympia-Biermeisterschaften 1976 in State Beach zogen 30.000 Zuschauer an, und dieses Turnier gilt bis heute als der Ursprung des Eventkonzeptes für den Sport Beachvolleyball.

DIE 1980ER JAHRE — DIE ERSTEN PROFIS

Das wichtigste Element in jedem Sport sind die Athleten. In den frühen 1980er Jahren schienen dies jedoch einige Promotoren zu ignorieren, und so kam es zu schlecht organisierten Turnieren und einer Vernachlässigung der Bedürfnisse und Vorschläge der Spieler. Deshalb wurde 1983 der Verband der Volleyball-Profis (AVP) gegründet. 1985 begann diese "Volleyball-Gewerkschaft" mit der Organisation eigener Touren. Das Preisgeld für ihre Tour betrug USD 275.000.

Mitte der 80er Jahre nahmen immer mehr nicht-amerikanische Teams an AVP-Turnieren teil — wobei besonders Spieler aus Brasilien versuchten, in der US-Domäne Fuß zu fassen. 

1987 gründete der internationale Volleyballverband FIVB die World Tour und bot den Spielern eine Plattform, um bei professionell organisierten Veranstaltungen auf höchstem Niveau rund um den Globus zu spielen.

Unterschiedliche Regelungen und Kämpfe um Sendezeiten und Sponsorengelder führten zu einem tiefen Konflikt zwischen der FIVB und der AVP, der in gegenseitigen Sperren für die Spieler endete.

 

DIE 90ER JAHRE — BEACHVOLLEYBALL-BOOM

Der Durchbruch des Beachvolleyballs gelang 1992 in Almeria (Spanien), wo als Gegenstück zu den Olympischen Spielen ein Demonstrationsturnier stattfand. Das große Interesse führte zu einer Nominierung als Olympiadisziplin bei den Spielen in Atlanta 1996.

Die Zahl der internationalen Turniere, die auf fünf Kontinenten stattfanden, stieg Mitte der neunziger Jahre extrem an, ebenso wie das Preisgeld.

Die ersten olympischen Beachvolleyball-Goldmedaillen gingen an die Vereinigten Staaten, Karch Kiraly und Kent Steffes bei den Herren, und Jackie Silva und Sandra Pires aus Brasilien bei den Damen.

1997 fanden die ersten offiziellen Beachvolleyball-Weltmeisterschaften statt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Sport von einigen brillanten Brasilianern dominiert. Para/Guilherme gewannen bei den Herren und Silva/Pires das Finale bei den Damen. Die Weltmeisterschaft führte zu einem echten Länderspiel zwischen den USA und Brasilien, da sowohl die Damen als auch die Herren jeweils vier Teams unter den besten acht hatten.

DAS MILLENNIUM

Pünktlich zum neuen Millennium fand die zweite olympische Beachvolleyball-Meisterschaft vor der atemberaubenden Kulisse Sydneys statt. Zu diesem Zeitpunkt lag Beachvolleyball in der Kategorie der "beliebtesten" olympischen Disziplinen schon auf Platz zwei.

Mit den Olympischen Spielen 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London setzte sich die Erfolgsgeschichte fort. Nicht nur das Wettkampfniveau des Sports stieg stetig, auch die Popularität des Beachvolleyballs nahm zu. Bei den Spielen 2012 in London gehörten Tickets für das Beachvolleyballturnier zu den beliebtesten und die Spiele fanden vor vollen Reihen bei der Horse Guards Parade statt..

 

SEIT 2015

Die Beach Volleyball Major Series, ein Joint Venture zwischen Red Bull und ACTS, die vom FIVB als Dachverband unterstützt wird, wurde mit einem großen Ziel eingeführt: eine neue Serie für die besten Athletinnen und Athleten der Welt und ein unvergessliches Erlebnis für die Fans vor Ort oder vor den Bildschirmen zu schaffen.

In der Debütsaison 2015 umfasste die Beach Major Series drei Tourstopps in Kroatien, Norwegen und der Schweiz, bevor das erste World Tour Finale in Fort Lauderdale ausgetragen wurde.

2016 ging die Erfolgsgeschichte in großen Schritten weiter. Die Olympischen Spiele fanden am legendären Copacabana-Strand statt und die vollen Zuschauerränge dort peitschten die brasilianische Mannschaft Alison/Bruno zu Gold im Männerbewerb. Doch auch Europa konnte feiern, denn die deutschen Damen Ludwig/Walkenhorst belegten den ersten Platz auf dem Podium.

Auch die Beach Major Series wurde erweitert – Stopps in Klagenfurt, Österreich und Hamburg, Deutschland wurden in das Turnierprogramm aufgenommen.

Nach dem Erfolg der Olympischen Spiele folgten die World Tour Finals, bei denen vor vollem Haus der Vorhang zu einer fantastischen Saison fiel. Alison/Bruno und Ludwig/Walkenhorst holten sich erneut Gold, um ein unvergessliches Jahr abzuschließen - vielleicht eines der bisher besten in der Geschichte des Beachvolleyballs.

Die Saison 2017 stand ganz im Zeichen der großartigen Weltmeisterschaft im österreichischen Wien, wo fast 200.000 Zuschauer das wohl bis dahin größte Beachvolleyballturnier in der Geschichte des Sports erlebten. Obwohl die Goldmedaillen an die Brasilianer Evandro und Andre und die Deutschen Ludwig und Walkenhorst gingen, waren die Local Heroes Clemens Doppler und Alex Horst mit ihrem Silbermedaillengewinn die unumstrittenen Helden des Turniers.

 

Der Generationenwechsel

Während die vergangenen Saisonen noch der so genannten "alten Garde" gehörten, zeichnete sich 2018 erstmals ein Generationswechsel auf der Weltbühne ab. Herausragend präsentierten sich die jungen Norwegern Anders Mol und Christian Sørum.

Die damals 21- und 22-jährigen Youngsters starteten einen unglaublichen Erfolgslauf und schrieben mit dem Sieg in Gstaad als jüngste Gewinner eines Beach Major Series-Turniers Geschichte. Doch das war nicht genug, das Paar gewann daraufhin den Europameistertitel, schaffte es mit dem Sieg in Wien zweimal hintereinander Major Gold zu holen und sicherte sich dann in Hamburg den letzten Titel der Saison. Die 20-jährige Duda, eine Beachvolleyball-Legende, trug sich ebenfalls in die Geschichtsbücher ein und wurde beim Sieg mit Agatha in Hamburg die jüngste Gewinnerin eines World Tour Finals.

Neue Persönlichkeiten und noch mehr Aufmerksamkeit bei Sportfans rund um die Welt bildeten auch die Basis für das nächste historische Beachvolleyball-Spektakel: Die Beachvolleyball Weltmeisterschaften 2019 presented by comdirect und ALDI Nord in Hamburg – mit 130.000 Zusehern. Die Menge tobte, die Zuschauerzahlen brachen alle Deutschland-Rekorde und die Red Bull Beach-Arena am Rothenbaum verwandelte sich in ein Tollhaus. Während sich viele langjährige Teams im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2019 trennten und neuformierten, nutzten die jungen „Wilden“ ihre Chance – neben den norwegischen Wikingern stachen dabei besonders Clemens Wickler und Julius Thole aus Deutschland hervor, aber natürlich auch die frisch gebackenen russischen Weltmeister Oleg Wladislawowitsch Stojanowski und Wjatscheslaw Krassilnikow.

Bei den Olympischen Spielen im Sommer 2021 zeigte sich einmal mehr, dass Beachvolleyball der absolute Publikumsliebling bleibt. Außerdem wurde mit dem Sieg von Mol/Sørum die Wachablösung der Generationen endgültig bestätigt. Auch im Folgejahr 2022 dominierten die zwei Norweger das Geschehen auf der Weltbühne und sicherten sich bei den Weltmeisterschaften in Rom unter anderem das erste Mal den Weltmeistertitel. Gemeinsam mit ihren Landsleuten Berntsen/Mol siegten sie auch beim ersten A1 CEV BeachVolley Nations Cup in Wien. Bei diesem Turnier wurde ein neues Format in den Sport eingeführt, bei dem acht europäische Nationen in der Red Bull Beach Arena um die Trophäe kämpften. Jede Nation war mit vier Spielern pro Geschlechterkategorie vertreten.

Die Saison 2023 stand weiterhin im Zeichen der Jugend, vor allem die schwedischen Youngster Åhman/Hellvig haben sich einen Namen gemacht. Nachdem sie im Jahr zuvor bei den Europameisterschaften in München ganz oben auf dem Podium standen, holten sie sich bei den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften Wien 2023 erneut den Titel. Kurz darauf holten sie auch die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Tlaxcala, Mexiko. Gold ging an das tschechische Überraschungsduo Perušič/Schweiner, das erste tschechische Team, das es in diesem Wettbewerb derart weit geschafft hat. Darüber hinaus holten Åhman/Hellvig auch bei den Elite16-Turnieren in Tepic, Hamburg und João Pessoa, beim King of the Court-Turnier in Rotterdam sowie bei den Weltmeisterschaften in Doha Goldmedaillen. Kein Wunder, dass die beiden schnell zur Nummer zwei der Welt aufstiegen, gleich hinter ihren skandinavischen Mitstreitern Mol/Sørum.

Bei den Frauen zeigte Duda weiterhin ihr Können mit ihrer neuen Partnerin Ana Patrícia, mit der sie 2022 die Weltmeisterschaft gewann. Im Jahr 2023 standen sie nicht weniger als neun Mal auf dem internationalen Podium: Bronze bei der Elite16 in Uberlândia und beim Weltfinale in Doha, Silber bei der Elite16 in Tepic und bei den Weltmeisterschaften sowie Gold bei den Elite16-Veranstaltungen in Ostrava, Gstaad, Hamburg, Paris und João Pessoa. Diese Erfolge brachten ihnen zu Recht den ersten Platz in der Weltrangliste ein.